Alone @ Berlin

kann so schlimm nicht sein, vor allem wenn Frau eine gut sortierte Kreditkartensammlung ihr eigen nennt. Dienstag morgen nachdem ich endlich gegen 4 Uhr eingeschlafen bin, klingelte um 7 Uhr das Telefon. Verdammter Weckruf. Habe einfach wieder aufgehängt, aber die Dame von der Rezeption war sehr hartnäckig, und beim dritten Mal war ich dann auch in der Lage, sie zu fragen, was ihr überhaupt einfällt, mich so früh aus dem Bett zu klingeln!

Mann o Mann, hatte ich einen Kater. Ich bin soviel Berliner Weisse durch 'n Strohhalm gar nicht gewohnt!

  Um 10.30 Uhr war ich  endlich in der Lage, im Hotel das Frühstück  zu geniessen, die Zeitung zu lesen und dann ging es los zum Shoppen. Bis zur Friedrichstrasse waren es ja nur ein paar Meter. Theoretisch jedenfalls. Parktisch bin ich erst einmal in die falsche Richtung gegangen,  weil ich den Stadtplan irgendwie verkehrt rum gehalten habe. Warum ich überhaupt einen Stadtplan dabei hatte, weiss ich allerdings nicht. Jedenfalls brummte mein Kopf noch immer, das ist vielleicht eine Erklärung!?  Oder genauer  gesagt, ich war wohl noch nicht ganz nüchtern!

  Nach einigen Umwegen ist es mir jedoch gelungen, in das Quartier 206 zu kommen, das schräg gegenüber von meinem  Hotel liegt. Dort habe ich mich als erstes nach einem Geburtstagsgeschenk für meinen 'General' umgesehen. Es solllte nicht zu gross sein, auch nicht zu schwer, damit es noch in den Koffer passt. Und es sollte etwas persönliches sein, was ihm auch noch gefällt und was er noch nicht hat. Gar nicht so einfach. Überhaupt nicht einfach. Ganz im Gegenteil. Seeehr schwierig!

  Da stehe ich also ganz in Gedanken versunken vor dem Geschäft  "La Perla" und bewundere  die  Auslagen. Verschiebe das Geburtstagsgeschenk suchen auf einen späteren Zeitpunkt und betrete den Laden. Brauche zwar nicht, aber hätte gern  neue Dessous. Schaue hier, probiere dort und dann entdecke ich ihn: den absolut traumhaftesten Spitzenbody aller Zeiten.!!! WOW! Ich probiere ihn an, er passt perfekt, nur irgendwie viel zu schade   für unten drunter und viiiiel zu teurer. Wer sieht ihn schon unter der Kleidung? Und dann die zündende Idee: der General!!! Schenke ich ihm doch einfach dieses kleine Stückchen Sünde zum Geburtstag, dann fragt er garantiert nicht nach dem Preis!

Gedacht, getan, Gewissen beruhigt und noch einiges für mich gekauft. Ist ja auch ungerecht, wenn er so ein tolles Geschenk bekommt und ich gehe leer aus!!!

  Danach war es höchste Zeit für den Friseurtermin bei Le Coup. Die nette Dame, die mir immer so toll die Haare schneidet, hat mir sofort ein Glas Champagner angeboten. Sie muss  wohl gemerkt haben, dass  mein Kreislauf nicht der stabilste  war.  Nach dem  ersten Glas  ging es mir wesentlich  besser, um nicht zu sagen: richtig gut!

  Während sie Strähnchen färbte, schnitt und föhnte habe ich noch einen Cappuccino und einen Liter Wasser getrunken.

  Gegen 15 Uhr war die Haarprozedur beendet,  und ich bin nach nebenan zu Leysieffer   gegangen,  um etliche Gläser meiner Lieblingsmarmelade zu kaufen. Nun musste ich die schweren  Dinger zurückgeschlepppt bis zur Friedrichstrasse. Sinnigerweise ist mir entfallen, dass es dort das gleiche Geschäft gibt, und ich mir die Plackerei hätte ersparen können.

  Dann habe ich noch einige Grosseinkäufe von meinem bevorzugten Boutique getätigt, und gleich gegenüber ein paar (nicht  'ein' Paar!) von meinen Lieblingsschuhen gekauft und war restlos glücklich und zufrieden.

  Gegen 19 Uhr schleppte ich meine  Errungenschaften zurück ins Hotel. Dann  habe ich einen Tisch für eine Person im Restaurant Fellini reserviert. Schnell  frisch gemacht, umgezogen und ab ins Restaurant.

  Dort sassen nur Männer! Die haben auch noch blöd geglotzt, weil ich allein am Tisch sass. Habe einen Champagnercocktail als Aperitif getrunken, danach gab es einen Meeresfrüchtesalat und hinterher Spaghetti mit Scampis und Knoblauch. Dazu einen edlen Rotwein. Frau gönnt sich ja sonst nichts. Auf Dessert habe ich verzichtet,  nur einen Espresso habe ich mir gegönnt.

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