General im Krankenhaus

 

Ich bin befördert worden.
Von Ehefrau 2.0 zu Privat-Sekretärin 1.0
Und mir unterstehen Sekretärin 1.0 und Assistent 1.0


Mein neuer Job begann heute morgen, kurz nach 9 Uhr.
Von da an klingelte das Telefon im 10-Minuten-Takt.


…..Klingelingeling…..: Kannst Du mir nachher meinen Rasierapparat mitbringen?


…. Klingelingeling…..: Du musst den Akku vorher noch aufladen, sonst kann ich mich nicht rasieren.


…..Klingelingeling…..: Ruf bitte die Sekretärin 1.0 an. Sie soll meinen Flug nach Zürich stornieren.

 
…..Klingelingeling…..: Mein Handy ist kaputt. Besorg mir ein neues, okay?


…..Klingelingeling…..: Ich brauche die Karte von der Privatversicherung. Die liegt irgendwo in einem

Ordner im Schrank, entweder im Ordner 2004 oder 2005. Schau mal nach.

 

…..Klingelingeling…..: Denk dran, mir die Post mitzubringen. Und die Zeitung von heute, wenn es geht.


…..Klingelingeling…..: Kannst Du mir einen sauberen Bademantel mitbringen? Der andere ist schmutzig.


…..Klingelingeling…..: Guck mal, ob Du meine braune Aktentasche irgendwo findest. Die brauche ich.

 

Zwischendurch Anrufe der Sekretärin 1.0 (weißt Du wo das Ticket für Zürich ist?) und des Assistenten

(wir können die Aktentasche nicht finden, ist die bei Dir? Hast Du die Chipkarte für seinen Internetanschluss?

Die könnte in der braunen Aktentasche sein. Guck mal nach, da müsste auch noch ein Kabel XYZ sein)


Erneuter Anruf von der Sekretärin 1.0 (ich verhandle gerade mit der Vorsitzenden vom Verwaltungsrat der Klinik.

Der General bekommt jetzt doch ein Einzelzimmer, obwohl es gar keine gibt. Und der Krankenhaus-Elektriker

wird sich um den Internetanschluss kümmern.)

 

…..Klingelingeling…..: Kannst Du noch in die Stadt fahren und mir einen Schlafanzug  kaufen?

Du hast mir ja nur einen gekauft, das reicht doch nicht! <======vorwurfsvoll

Jetzt kommen die Sonderwünsche: Der Schlafanzug soll bitte nicht aus dem praktischen Jersey sein sondern aus

Baumwolle. Aber bitteschön aus ganz dünnem Stoff und wie gewohnt  zum Knöpfen. Und, ach ja, die Ärmel sollten

kurz sein und weit genug, damit die Fusions-Flaschen da auch durchpassen. Und keine kurzen Hosen, sondern lange, aber nicht zu lang sonst würde er drüber stolpern.


…..Klingelingeling…..: Ich brauche dringend die Telefon-Nummern von A, B, C, X, Y und Z. Ruf am besten

die Sekretärin 1.0 an, die soll sie Dir mailen

 

…..Klingelingeling…..: Sag der Sekretärin 1.0 sie soll eine Vollmacht für R. schreiben und R. soll nach Zürich fliegen.

Als ich im Krankenhaus ankam, lag er schon in seinem Einzelzimmer. D.h. er sass am Tisch
umgeben von seinem PC und diversen Postbergen zum Unterschreiben. In der Hand sein Handy, dass nun

wunderbarerweise wieder funktioniert. Assistent 1.0 kommt nun jeden morgen und bringt den PC (Internet hat nicht geklappt) und die Post, nachmittags holt er alles wieder ab. Während ich da war hat er insgesamt 1 Stunde mit irgendwelchen Mandanten telefoniert.

Also, es gefällt ihm gut in der Klinik. Dort hat er mehr Ruhe zum Arbeiten als im Büro.

 

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