Sex-Shop
Was machen
Internet-Freundinnen morgens gegen 10
Uhr in Frankfurt am Hauptbahnhof? Erstmal die Gegend erkunden. Immer geradeaus
spazieren und ungewollt bei Beate Uhse vor der Tür stehen.
Sollen wir auch reingehen?
Einfach so, rein informationshalber? Nein, lieber nicht. Was soll'n denn die
Leute von uns denken. Also weiter marschieren. Mindestens Hundert Meter. Da
lockt schon das Erotic World Center mit Super-Sonderangeboten und Schnäppchen.
Nun freut sich das deutsche Hausfrauenherz. Hier können wir noch was sparen.
Alle fünf sind wildentschlossen, dem Erotikladen einen unverbindlichen Besuch
abzustatten.
Hinter vorgehaltener Hand
verlegen gekichert, doch dann wird es ernst: Kennerblick aufgesetzt und
reinstolziert. Was soll's, Supermark bleibt Supermarkt.
Als erstes begutachten wir
Zeitschriften, Videos und Stadtpläne. "Stadtpläne nur für Männer".
Interessant. Ich halte lautstark Ausschau nach Stadtplänen nur für Frauen. Gibt
es nicht.
Weiter gehts in die
Spielzeugabteilung. Wow…verrückt, echt.
Wir bestaunen voller Erfurcht einen riesigen ZENSUR in dunkelbraun. Batterien kosten extra. Und auch kleinere ZENSUR in blassem
beige-rosé. Richtig echt sehen die aus.
Dann bewundern wir ein
superedles "Good Vibrations" Set ganz in Gold. Einiges von dem Inhalt
ist uns bekannt (aus Fernsehen, Funk und Werbung versteht sich), anderes wirft
uns Unwissenden Fragen auf.
Haufenweise Lederklamotten
und Dessous in feurigem rot und sündigem schwarz. Wir stöbern und stöbern.
"Schau mal, ob mir das steht"?
Handschellen und diverse
Folterinstrumente sind fein säuberlich aufgereiht neben einer riesigen Auswahl an
Condomis. Alle Marken, alle Farben, alle Formen, alle Geschmacksrichtungen von
A wie Ananas bis Z wie Zitronen.
Die Kundschaft, ausser uns
Hausfrauen nur Männer, tut übrigens so, als wären wir gar nicht vorhanden.
Keinerlei Reaktion auf unsere Bemerkungen, Vermutungen, Sprüche. Auch unsere
Lachsalven werden ignoriert. Also, die einzigen, die in diesem Laden lustig
waren und Spass hatten, waren wir!
Unsere Errungenschaften (zwei
zum Preis von einem, im Doppelpack billiger, Familienpackungen usw.) an der
Kasse bezahlen und mit bedruckten Plastiktüten durchs Bahnhofsgebiet zu
spazieren, trauen wir uns dann allerdings doch nicht.
WEITER ZUR NÄCHSTEN GESCHICHTE