DAS WÜRSTCHEN
Vor
einigen Jahren, Anfang Mai , verbrachten meine Freundin und ich unseren
Beauty-Urlaub
im Harz. Wir scheinen mit unsern 40 Jahren zu den Teenies in
dem
Kurort zu gehören. Ringsrum nur alte Leute zwischen xx und scheintot.
Erster
Abend: Die Bar unseres "Luxushotels" schliesst um 21.00 Uhr, wegen
der
ruhebedürftigen Kurgäste, die in diesem Haus jedoch gar nicht vorhanden
sind. Mit zwei Flaschen luxembourger Weisswein
bewaffnet machen wir uns
auf
in den hoteleigenen Garten. Dort sitzen wir gemütlich auf der Terasse des
Restaurants.
Nicht ganz leise versteht sich, denn vorher waren wir Essen und
haben
neben Apéritif auch noch Wein getrunken, und ganz standesgemäss
einen
Dégistif hinterher. Also beste Stimmungslage, feucht und fröhlich, als um
21.10
Uhr der Direktor von diesem Etablissement auftaucht. Er bezichtigt uns
der
Krachmacherei. Wir würden die Nachtruhe der Gäste beeinträchtigen.
"Hä?
Welche Gäste? Die schlafen doch alle auf der anderen Seite des
Gebäudes."
“Nun”,
meint der Herr Direktor ganz wichtig, “über dem Restaurant seien zwei
Gästezimmer.
Und die Damen dort könnten nicht schlafen bei dem Lärm. Die
bräuchten
ihre Ruhe”.
GRRR!
Die Damen waren wir. Also schlage ich meinem berühmt-berüchtigten
ladyliken
Tonfall an: “Ach……meinen Sie etwa diese klitzekleinen Abstellräume
unter
dem Dach? Da gehört eine gehörige
Portion Phantasie zu, so etwas Zimmer
zu
nennen. Bei der Affenhitze gibt es keine Klimanlage, keine Minibar aber
jede
Menge Mücken!
Und das ganze für 130,-- Mark ohne Frühstück!!!
Und
woher wissen Sie denn, dass die Damen sich in ihrer Nachtruhe gestört fühlen?
Waren
Sie etwa gucken??? “
Der
Typ liess sich nicht abwimmeln, war zwar sprachlos, blieb jedoch wie angegossen
stehen
und bestand darauf, dass wir die Terasse verliessen.. Ich habe ihm dann nochmal
ganz
langsam und zum mitschreiben erklärt, dass wir die Damen aus dem Abstellraum
seien,
uns der Krach, den wir fabrizieren nicht weiter stört, weil das doch gar nicht
ginge,
da
wir ja auf der Terasse seien und nicht im Zimmer.
Ah,
endlich kapiert. Aber trotzdem, dies sei ein Kurort!
Inzwischen
wurde es kalt und wir sind freiwillig zurück in unserere Zimmer um dort
weiter
zu feiern. Dank eines ordentlichen Weinvorrats aus der Heimat. Meine Freundin,
leider
nicht so trinkfest wie ich *g* wurde
immer gesprächiger und begann von ihrem
neuen
Lover zu erzählen.
SO, ALLE JUNGFRAUEN UND
LIEBHABERINNEN VON BLÜMCHENBILDERN,
KOCHREZEPTEN usw. BITTE
WEITERSCROLLEN, denn jetzt geht es UNTER die
GÜRTELLINIE
“Also”,
sagt sie “er ist ja wirklich nett. Sieht gut aus, durchtrainierter Body,
braungebrannt,
schöne braune Augen,…..aber…..ähm…sein bestes Stück…äh….
na
ja… ich bin da anderes gewohnt. Wegen der Länge, weisst Du”.
(Klar Sunny weiss Bescheid, kennt sich da aus
)
“Issa
zu lang?” frage ich teilnahmsvoll.
“Äh,
nee , nich zu lang. Im Gegenteil.”
“Zu
kuuurz??? WIE KURZ???” Bin ja nicht neugierig. Nur interessiert. Kann
doch
sein, ich hab da irgendwo ein homöopathisches Wachstumsmittel auf Lager.
Freundin
will das aber nicht näher definieren. Zeigt mit den Fingern mal so und mal so,
bin
schon ganz meschugge, weil das zwischen 3 cm und 15 cm variiert.
Dementsprechend
auch meine Kommentare, die abwechselnd entsprechend ihrem
Fingerzeig
lauten :”na ja, das geht doch noch,” über “in der Kürze liegt die Würze”
bis
zum “Oh Gott, du Arme, das glaub ich nicht”
Irgendwie
sind wir während des Gesprächs eingeschlafen.
Bis dahin wusste ich
immer
noch nichts Definitives bezüglich der Länge. Am nächsten Morgen aufgewacht
….böse,
böse….und ohne zu Frühstücken einen Bummel durch die Fussgängerzone
unternommen.
Nach dem Motto: frische Luft ist gesund.
Wie
der Zufall es will, kommen wir an einem Schlachter (Fleischerei, Metzger)
vorbei.
Der
Hunger plagt mich, ich werfe einen Blick ins Schaufenster. Leckere Würstchen
liegen
da drin. Alle Formen und Variationen: lange,
kurze, dicke, dünne, krumme,
gerade,
breite, schmale….
Ich
kann nicht anders, MUSS diese Würstchen anstarren.
Dann
mein fragender Blick…???
Meine
Freundin schreit auf: “Nein, bitte nicht, BITTEEEEE"
Aber
ich bin gnadenlos: “ WELCHES IST ES??? Zeig’s mir!!!”
Und
sie streckt zaghaft den Finger aus…
Oh,
was haben wir gelacht und gelacht, und uns den Bauch gehalten, und weiter
gelacht,
nach
Luft geschnappt und geprustet…die Tränen liefen unaufhaltsam. Ich konnte nur
noch
glucksende Töne von mir geben: “Eh-er-liiich? Nei-ein. Da-has glau-hau-be
i-ich
ni-icht!!!!!!!!.”
Welches
dieser Würstle es war werde ich euch jedoch niiiiieee im Leben
verraten.
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