Restaurant und Kinder

 

Wenn ich an die Restaurantbesuche mit unseren drei Kindern denke..... oh je....

Jedes zweite Wochenende kamen die beiden Kinder vom General.

Wir sind grundsätzlich samstags  mit ihnen in ein Restaurant gegangen.

Und weil der General einen verwöhnten Gaumen hat, mußte es dann auch

immer ein piekfeiner Laden sein.

Mein Mann war der Meinung, dass die lieben Kleinen früh genug lernen sollten,

sich in der Öffentlichkeit wie zivilisierte Menschen zu benehmen. Aber das war

leichter gesagt, als getan.

Grundsätzlich stürmten die drei, kaum dass die Tür vom Restaurant geöffnet

wurde, am Personal vorbei, um schon mal nach den besten Plätzen Ausschau

zu halten. Und dann begann das Geschrei, eingeläutet vom Jüngsten:

„Paaaaaapaaaaaa, ich will hier sitzen!!!“

Der General pfiff unseren Nachwuchs zurück, ermahnte sie an gutes Benehmen,

und tatsächlich, während 2 bis 3 Minuten verhielten sie sich mustergültig.

Dann ging es wieder los. Zuerst mussten alle drei Kinder dringend auf die Toilette.

Und damit das auch alle anderen Gäste zur Kenntnis nehmen konnten, verkündeten

sie es sehr laut. „Paaaaapaaaaa……. Paaaapiiiii… ich muß mal kacken“ „Ich auch!“

„Ich nicht….ich muß nur pinkeln“.

Der General lief rot an und zischte: „Ruhe! Jetzt reicht´s mir. Wir gehen!!!

Sofort liefen die Tränen! Nicht leise und sanft, sondern begleitet von lautem Schluchzen und Gekreische.

Inzwischen schauten natürlich alle Gäste zu unserem Tisch und warfen dem

Rabenvater böse Blicke zu. Die armen Kinder müssen auf´s Klo und der Alte erlaubt

es nicht. Wo gibt´s denn so was???

Nun war während einer Viertelstunde himmlische Ruhe im Restaurant, denn die

Kinder vergnügten sich auf der Toilette. Da gab es immer vieles zu entdecken.

Tolle Kacheln, große Spiegel, manchmal goldene Wasserhähne, viele kleine

Seifenstücke oder Seifenspender, Automaten mit Kondomen, Handtrockenautomaten

oder flauschige Handtücher etc. Ein idealer Spielplatz!

Selbstverständlich vergaßen sie grundsätzlich, ihre Notdurft zu erledigen. Kaum haben

sie die Vorspeise einverleibt, sprang das erste Kind vom Tisch und verschwand mit

den Worten: „Ich muß mal kacken!“

 

Überflüssig, zu erwähnen, dass die anderen beiden hinterher liefen, nicht ohne die

 anwesenden Gäste über ihr Vorhaben auf dem Laufenden zu halten.

Zum Hauptgericht waren sie dann wieder zurück.

Der Kellner wollte servieren und wurde mit Engelsstimmchen von meinem Kind

abgewiesen: „Jetzt nicht! Sie sehen doch, dass ich male!“

Und dann die Diskussionen während des Essens: "Iiiih, was ist das???"

"Seezunge!“

"Ich habe aber Fisch bestellt!"

"Seezunge ist Fisch!"

"Ja, aber ich esse nur Fischstäbchen!"

 

Nun war es an der Zeit, erstmal ein Glas umzukippen. Das war die Aufgabe des Juniors, darin war er großer Meister. Kaum hat sich die Flüssigkeit über piekfeine, gestärkte die Tischdecke ergossen, bekam er eine zehntel Sekunde später vom General einen kleinen

Stupser verpasst.

Zeitgleich mit dieser nichtsnutzigen Erziehungsmassnahme, flossen die Tränen,

begeleitet von Gewimmer und Geschluchze. Im gleichen Moment sprang auch schon

die etwas ältere Schwester vom Stuhl auf, stürzte auf ihren Bruder und tröstete ihn.

Meine Tochter besann sich nun auf ihre stiefschwesterliche Kooperationsbereitschaft,

sprang ebenfalls vom Stuhl auf, riß dabei gewöhnlich die Tischdecke mit sich, einige

Gläser kippten um, warf dem General einen bitterbösen Blick zu und schrie: „Du bist

sooooo gemein!!!“

Die Situation war nun mehr als peinlich, denn die Augen sämtlicher Gäste und des Personals hingen vorwurfsvoll am General, dem Kindesmißhandler!!!

Jetzt half nur noch eins: „Setzt euch wieder hin, sonst gibt es kein Dessert!“

Die Tränen versiegten wie auf Kommando, ein letzter Schluchzer und die Welt war

wieder okay….. bis zum nächsten Mal im Restaurant…

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